Lifestyle & Beauty

Herbstgeflüster: Trends 2013

Woran merkt frau, dass der Herbst endgültig eingezogen ist?
Es sind nicht nur die bunten Blätter an den Bäumen. Genauso wenig ist es das Ende des Oktoberfest.
Auch liegt es nicht an den am Himmel vorbeiziehenden Vögeln. Es liegt, meiner Meinung nach, am
Fehlen von nackter, gut gebräunter Sommerhaut, die frau jetzt vor der Kälte schützen muss.
Aber das ist kein Grund zum Trauern, denn wir können uns schließlich gut einpacken. Diesen Herbst
gibt es wunderschöne Trends, die uns die kalten Tage versüßen und für warme Stunden im Freien sorgen.

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Fotos von Andrea Sömmer

Die Trendfrage
Zu jeder Jahreszeit stellen wir uns die Frage, was Trend ist und was nicht mehr. Auch diesen Herbst kann frau sich Gedanken machen, was die Mode im Nachsommer 2013 für sie bereithält. Kann ich den alten, beigefarbenen Strickpullover von Oma noch anziehen oder meinen schwarz-weißen Mantel, der letztes Jahr noch Trend war?
Was die Trendfarben angeht, könnt ihr punkten, wenn ihr blau in Kombination mit schwarz oder Naturtönen tragt. Viele empfinden blau als kalt, da wir es mit Eis und Wasser in Verbindung bringen. Für mich hat blau die
Eleganz von schwarz, ist dabei aber tiefgründiger dank der verschiedenen Nuancen an Blautönen. Blau wird oft
als Farbe der Hoffnung verwendet, und das ist gar nicht mal so verkehrt, da man ihm eine beruhigende Wirkung
nachsagt. Blau und schwarz zusammen ergibt den absoluten Eyecatcher im Herbst 2013. Wem sich das zu dunkel anhört, der sollte sich die Farben electric blue und kobaltblau anschauen. Diese Töne fallen durch ihre
Intensität auf und sind alles andere als langweilig und dunkel.

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Fotos von Andrea Sömmer

Allen, die nach Justin Biebers Auftritt im Karohemd ihren Kleiderschrank aussortiert haben, muss ich
leider erzählen, dass die Tartan-Karos wieder total im Trend sind. Das bedeutet, frau outet sich
nicht mehr als Bieber-Fan und wird auch nicht mehr als „Holzfällerlesbe“ abgestempelt, wenn sie in
einem Karohemd gesichtet wird. Auch auf Mänteln werden Tartan-Karos bis fast ins Unerkennbare vergrößert.
So bekommt das traditionelle Karo einen neuen und frischen Look. Falls euch Karos zu „kleinkariert“ sind,
gebe ich den Tipp, sie mit rockigen Bikerlady-Lederboots zu kombinieren – inspiriert durch den punkigen
Vamp-Look von Kirsten Stewart.
Wisst ihr, was ich diesen Herbst wirklich vermisse? Taillierte/figurbetonte Kleidung! Denn diesen Herbst sind wieder Bouclé-Jacken, Oversize-Pullover und kantige Mäntel im Trend. Diese zeichnen sich alle durch ihre gerade Schnittlinie und den lockeren Sitz am Körper aus. Ich liege mit meinem schwarzen Wollmantel gerade noch in der Trendzone.
Wenn es um Strick-Cardigans geht, habe ich mehr Glück und bin total en vogue. Erst neulich habe ich mir einen Cardigan von G-Star Raw gekauft. Er ist in drei verschiedenen Farbvarianten erhältlich. Mein Modell vereint die Farben königsblau, aubergine und grau. Außerdem ist er unglaublich warm durch den Anteil an Alpaka-Wolle. Da kann ich es ihm nicht mal übelnehmen, dass er im trendigen Oversizecut geschnitten ist, obwohl ich eher für eng anliegende Modelle zu haben bin, welche die Figur schön zur Geltung bringen.

Do it yourself
Kennt ihr das? Ihr seht die perfekte Mütze im Laden. So eine habt ihr schon lange gesucht, und endlich habt ihr sie entdeckt! Euch kommt der Gedanken, dass ihr genau mit dieser Mütze unglaublich cool aussehen würdet und jedes Mädchen neidisch denken würde: „Wo hat sie nur diese Mütze her?“ Ihr geht rein und probiert sie an. Als ihr allerdings in den Spiegel schaut, trifft euch der Schlag. Na toll, die Mütze eures Herzens passt euch nicht, da sie entweder zu groß ist und ihr entsetzliche Ähnlichkeit mit einem Schlumpf habt. Oder sie ist zu klein, und es sieht so aus, als hättet ihr einen ganz besonders großen Kopf, dem mal wieder keine Mütze passt. Leider gibt es auch kein anderes Modell in eurer Größe. Was jetzt? Entweder ihr verbringt Zeit damit, euch in der Stadt weiter durch die Geschäfte zu quälen, obwohl ihr schon ahnt, dass es keine zweite perfekte Mütze geben wird. Oder ihr durchforstet mehrere Stunden das Internet, um das Modell in der passenden Größe zu finden. ODER ihr folgt einem anderen, schönen Trend: selbst stricken! Stricken ist genau das Richtige, wenn ihr individuell sein und euren Trend selbst gestalten wollt. Die Zeit, in der nur Großmütter stricken durften, ist vorbei. Selfmade ist in. Dafür muss frau sich nicht mal mehr ein Buch kaufen, denn in der Zeit des allwissenden Internets kann frau sich auch einfach via Internet-Video das Stricken selbst beibringen und heimlich zuhause zu üben. Und wenn ihr dann für eure neue Mütze gelobt werdet, könnt ihr sagen, dass diese von einer unglaublich tollen und aufstrebenden Designerin/Künstlerin ist.

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Fotos von Andrea Sömmer

Kopfsache
Wen ich jetzt nicht für das Stricken begeistern konnte, den erwarten die Trends in den Läden. Auch wenn die Behauptung, dass der Mensch die meiste Körperwärme über den Kopf verliert, mittlerweile als Mythos enttarnt wurde, sollte man in der kalten Jahreszeit schon aus Schmuck-Gründen immer ein paar schöne Kopfbedeckungen parat haben.
Sie sind nicht nur wunderbar warm, sondern können auch der Blickfang eures Herbst-Outfits sein.
In der Szene erfreut sich die Beanie einer großen Beliebtheit. Ursprünglich wurde sie in von Arbeitern getragen, hatte aber ein Comeback in der Snowboard- und Hip-Hop-Szene. Als erkannt wurde, dass sie jedes Outfit extrem lässig aussehen lässt, wurde sie auch in anderen Modekreisen eingeführt. Es ist zum Beispiel kein Fashion-Fauxpas, eine Beanie mit einem Maxi-Rock zu kombinieren. Auch sogenannte Long-Beanies und Beanies mit einem kleinen Schirm sind äußerst beliebt. An meiner Hochschule haben mich zwei Mädchen besonders zum Schmunzeln gebracht, indem sie selbst gehäkelte Bärte an ihre Beanies befestigt haben.
Ein weiterer, schöner Wegbegleiter ist das Stirnband. Egal ob mit Zopfmuster, Applikation oder im Turban-Style – ich liebe Stirnbänder. Aus Japan habe ich mir ein blaues Twist-Stirnband aus Strick mitgebracht. Durch die gedrehte Form sieht es nicht nur raffiniert aus, sondern erinnert an den Vintage-Hut, den frau in den Zwanzigerjahren oft trug.
Mein persönlicher Herbstliebling ist allerdings die Melone. Nein, es geht nicht um ein Stück Obst, sondern um den runden Hut-Klassiker aus Filz mit einer steifen Krempe. Bekannt wurde sie auf den Köpfen männlicher Berühmtheiten wie Charlie Chaplin und Winston Churchill. 1915 versuchte die Schauspielerin Olga Petrova mit einem Werbeplakat, auf dem sie einen „Bowler Hat“ trägt, ihn der Damenwelt schmackhaft zu machen. Leider mit geringen Erfolg. Durch Charlie Chaplin hat die Melone einen humoristischen Charakter erhalten, was sehr schade ist, da dadurch diese Hutart oft unterschätzt wird. Ich finde die Melone großartig. Sie wirkt nicht so streng wie ein Zylinder, hat aber trotzdem einen gewissen eleganten Charme. Man kann sie zu vielen Arten von Kleidungsstücken tragen. Ein spießiges Partykleid kann in Kombination mit dem Hut aufgelockert werden und einen coolen Touch bekommen. Genauso bekommt ein eher schlichtes Kleid einen kreativen Einschlag. Um noch mehr interessante Kombinationen zu entdecken, probiert sie doch einfach mal auf und lasst euch von der Vielseitigkeit der Melone überraschen.

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Fotos von Andrea Sömmer

Vielseitigkeit – das ist mein Credo des Herbstes. Das ist nur konsequent, da die Natur selbst mit gutem Beispiel vorangeht: Es färbt, es riecht und es klingt in tausenderlei Tönen. Wer wären wir, wenn wir uns dem verschlössen? Der Herbst ist nicht grau – und ihr solltet es auch nicht sein. Wenn wir schon keine Haut mehr zeigen können, so braucht man den eigenen Stil doch niemals verstecken.

 



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1 Comment

  1. Nina
    4. November 2013 at 18:46

    Super Artikel! Blau und schwarz klingt prima! Nur in Oversize werde ich mir höchstens Cardigans und Blusen zulegen ^^

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