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Review: Zürich Pride 2014

Zu mir: Ich sollte wieder einmal schreiben. Ich erzähle von meinen Erlebnissen rund um die Pride.

Ich bin von Schmerzen einer Trennung gezeichnet und versuche, die kommende Wiedervereinigung zum Zurich Pride aus meiner subjektiven Sichtweise kundzugeben.

 

Teilnehmende

 

Gian – Transboy

Sandy – Superwoman

Lena – In Trennung

Protagonistin – [cg]

 

hr.zorn

 

 

 

 

Mittwoch, 11. Juni 2014 Helden WM Masch Up Party

 

Keinen Plan was tun, die Verzweiflung naht. So treffe ich Gian in der Badi Enge, Sandy kommt hinzu. Wir geniessen es, baden und plantschen. Gian ist ein Transgender und war biologisch mal eine Frau. Bis er Hormone nahm. Er verabschiedet sich und Sandy und ich gehen in die Heldenbar.

 

 

Sandy und ich, übercool wie immer, schon etwas angetrunken. Und Schock: Meine Ehemalige steht dort mit ihrer neuen Stecherin. Dabei hatten wir uns die Parties aufgeteilt. Da schon im übercoolen Modus, begrüsse ich sie beiläufig. Schnell in die andere Ecke. Sandy kapiert wie immer nicht viel, aber übernimmt souverän die Leitung und lotst mich, durch die immer schöner werdenden Schwulen mit Stil in den Aussenbereich, direkt an der Limmat. (Heldenbar: Mittwochs im Provitreff) Fünf Minuten später quatscht mich ein Schwuler, ebenfalls obercool an: “Meine Freundin findet dich mega heiss und will dich kennen lernen.”

Ich sehe sie und denke: Oh mein Gott! Hilf mir.

Als die Besagte, breit angetrunken schon in meine Kinesphäre (Schutzraum, ca. 30cm um mich herum à Aura) eindringt, wird mir bewusst: Schlimmer geht immer. Die Flucht ergreifend wollend, hält mich Sandy zurück. „Nein, da drüben lauert deine Ex, bleib hier“, haucht sie mir ins Ohr.

 

Die spanische Lesbe hat noch eine Freundin dabei: „Ah du hast diesen Blog? Was machst du da? Ach wirklich?” Alles andere als in der Stimmung von diesem seit 2008 dauernden Projekt zu erzählen, versuche ich zu atmen. O-Ton: Einatmen, ausatmen.

Auch eindeutige Körpersignale verstehen betrunkene Frauen manchmal nicht. Da hilft nur noch Narzissmus. Ich lande bei Sandy.

 

conchita

 

Freitag, 13. Juni 2014: Es geht los!

Ah, Conchita Wurst kommt. Und wann? Fragen mich alle aus der Szene. Da ich leider ihre Telefonnummer nicht habe, kann ich das schlecht vorhersagen. Das weiss wohl nur Gott und sie.

19.00 Uhr

Es regnet, der Regen fickt mir ins Gesicht. Platsch Platsch. Ich lerne eine heterosexuelle (wieso lande ich immer bei denen an Gay-Anlässen?) gutaussende Dame kennen im Durchgang einer Brücke. Weitere folgen. Es regnet eine Stunde und die Laune ist im Keller. Doch es kommen noch mehr Menschenmassen. Im Sumpf stapfen die ehrlichsten Fans und zelebrieren “Regen macht schön.” Auch ein gutes Motto. Gegen 22.00 tritt Conchita Wurst auf und begeistert die Massen. Do you believe in Life after Love? Auch wenn der Regen eine harte Vorarbeit war, hat sich der Besuch mehr als gelohnt. Es folgt ihr Box Office Hit und die Menschen solidarisieren sich. Welcome to Pride!

 

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Samstag 13. Juni 2014: Demonstrieren

Ich stehe um 14 Uhr am Paradeplatz und warte auf die kommenden Massen. Es folgen tausende von durchmischten Menschen in allerlei Farben, die zu den wummernden Sound der Wagen tanzen, während dem die Sonne sie bräunt. Welch ein Anlass! Welch schöner Anlass. Ich habe noch zwei Dates: beide Ende 30, ungeschminkt (ich doch auch!) und nicht mein Typ. Hänge wohl noch an der Ehemaligen, welche zum Glück nicht auftaucht. Dafür die Ehemalige von Lena und es gibt Ärger. Immer diese Exen. Versuche die beiden auseinander zu treiben und werde von Lea etwas in die Beine geschlagen. Ja, für das sind Freunde da!

 

Auch treffe ich Elis, einen androgynen Mann, und weitere sympathische Menschen, die eigentlich ziemlich gut gelaunt sind. Das Areal ist in Essenszone und Bühne aufgeteilt. Die Location ist okay, aber nicht ganz regentauglich. Es folgen Begegnungen und Gespräche. Gegen Abend ertönt erneut Musik und die Massen tanzen.

 

Partymässig lief leider nicht allzu viel. Freitag an der Sublake soll es gut gewesen sein und es seien relativ gutaussende Frauen unterwegs gewesen. Das Kafi Gold war voll und eher von Männern besucht. Wir landeten im Revier, wo die Musik gut war, jedoch von Männern dominiert.

 

Alles in Allem nicht meine beste Pride, aber eine gute Pride.

 

 

kaserne

 

Wir wünschen uns mehr Lesbenpartys (und zwar nicht in der alten Kaserne), von einem neuen Label, welches die Szene aufmischt.

 

 

 



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