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In Mallorca was los? Das Ella Festival

ELLA FESTIVAL auf Mallorca 2014

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Das ELLA INTERNATIONAL LESBIAN FESTIVAL fand zum zweiten Mal in Palma de Mallorca vom 4. bis 8. September 2014 statt. Internationale DJanes und Sängerinnen wie Heather Peace, Stellar Addiction und Jo Samuels pilgerten gemeinsam mit laut Veranstalterin 1800 Besucherinnen und weiteren Künstlern auf die spanische Mittelmeerinsel, um vier Tage und Nächte lang ELLA (spanisch für ‚sie‘) zu feiern. Initiatorin Kristin Hansen stemmte mit ihren Mädels ein Programm von Tagesaktivitäten, eigenem ELLA Strandareal und Partys. „Für solch ein großes Projekt braucht es Visionen, Leidenschaft und ein gutes Team“, beschrieb die gebürtige Münchnerin ihre Motivation.

 

Playa ELLA

Unweit außerhalb von Palma in Richtung Arenal lebte die Playa ELLA auf. Ein abgesteckter und von Sicherheitskräften geschützter Strandbereich, erreichbar mit dem ELLA Shuttle Bus. Weiße Zelte waren aufgestellt, zum Chillen, zum Verköstigen von Früchten und Speisen, Cocktailbars boten Erfrischungsgetränke. Volleyball wurde gespielt, Fußball gekickt, Wassersport betrieben. Unter gelben Sonnenschirmen wurde gebräunt, geplaudert, geflirtet. Es wurden Massagen gegeben und Sextoys angeboten. Es fehlte an nichts, um den ganzen Tag dort unter Unseresgleichen zu genießen. Es war, als hätte es schon immer Playa ELLA gegeben. Zu den Beats der DJanes wurde im heißen Sand getanzt und Eiskübel über erhitzte Köpfe gegossen. Insgesamt waren laut Veranstalterin 20 Länder vertreten, in der Überzahl die Spanierinnen. Zwischenzeitig kamen neugierige Besucherinnen vom benachbarten Strand, um sich einen Drink zu gönnen. Dafür wurden Euros in DELLARS umgetauscht, die für das gesamte Festival gültige Währung.

 

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Von Kulinarisch bis Kulturell

Das Tagesangebot vom Festival umfasste neben diversen Sportaktivitäten auch kulinarische Festlichkeiten, Museumsbesuch und Fotografie-Ausflüge. Mit einer Gruppe von Mädels, die einen ELLA Katamaran Segelturn gebucht hatten, sprach ich nach ihrer Rückkehr im Palma Hafen. Sieben Stunden waren sie unterwegs und wurden mit auf weiter See frisch zubereitetem Essen verköstigt. Für 2015 ist geplant, das kulturelle Tagesangebot zu erweitern. Genaueres werden wir vom ELLA Team erfahren. Etwas Zeit ist ja noch.

 

Opulente Party Locations

Insgesamt standen am ELLA Weekend vier Partys auf dem Programm. Das Festival Opening vollzog sich in dem am Yachthafen gelegenen El Devino (zu Deutsch ‚Der Göttliche‘). Die Großdisco, von Swimmingpool und Palmen umsäumt, verwandelte sich in ‚Die Göttliche‘. Nach den Auftritten der Showtänzerinnen wirbelten die Partygäste auf dem Laufsteg und feierten sich. Für einen Donnerstagabend schon mal nicht schlecht. Die zweite Party stieg im gegenübergelegenen Tito‘s, der legendären Hetero-Disco Palmas. In dem über drei Stockwerke verwinkeltem Gebäude wurden die Les Ladies mittels gläsernen Aufzugs in die Gemächer der Edeldisco befördert. An diversen Bodyguards vorbei geleitet gelangten die Chicas in den auf zwei Stockwerke ausgedehnten ELLA Partybereich. Eine Lesben Enklave inmitten der Hetero Hochburg Tito‘s. Es war ein Spektakel besonderer Art, bei dem zwei so verschiedene Welten wie selbstverständlich nebeneinander feierten.

 

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Mädels unter sich

Weiblich, sexy, individuell, selbstbewusst und selbstverliebt nutzten die Lesben das ELLA FESTIVAL um sich zu zelebrieren. Höhepunkt der Veranstaltungen war aus meiner persönlichen Sicht heraus das Finale am Sonntag in dem zwischen Pinienwäldern gelegenen Wassererlebnis Park. Die Mittelmeer Sonne tauchte das Ambiente von kraftvollem Licht hin bis zum geschmeidigen Sunset Rosé. Später erschien der Vollmond hinter den Pinienwäldern, es war eine tolle Stimmung. Selten habe ich Frauen so gelassen feiern erlebt wie dort. Sie tanzten in dem kniehohen Schwimmbecken und auf den Deko-Nilpferden. Es war das ganz Feinstoffliche, das ich sah, eine Kraft, die wie Wasserwellen weite Kreise ziehen würde.

 

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Wer ist die Schönste im Land?

Tatsächlich gab es am Sonntagabend eine Miss ELLA Wahl. Bei der ersten Bewerberin, die sich präsentierte, dachte ich sofort: ‚die gewinnt, die muss gewinnen‘. Sie hatte Charakter, gab sich eigenwillig sexy und gewitzt und war eine schlanke, blonde Schönheit aus Finnland. Sie war der neuzeitige Typ von Lesbe, die wie selbstverständlich ihre Weiblichkeit integriert und dabei sich selber und ihrem lesbischen Empfinden treu blieb. Tatsächlich bekam sie die Miss ELLA Krone aufgesetzt und wurde mit goldrotem Umhang geschmückt. Eine riesen Welle von Protesten taten die Spanischen Gäste kund, riefen beständig die Zahl der Spanierin Nr. 4, die hübscher nicht sein konnte. Auch sie wurde geehrt und der Protest verwandelte sich in tobenden Applaus. Für mich, die seit sechs Jahren auf der Sonneninsel lebt, ist das spanische Temperament geläufig. Für manche Gäste war es sicherlich eine neue Erfahrung, die freizügige Lebendigkeit der Südländerinnen live zu erleben. Zu späterer Stunde tanzten wir alle beseelt zu den Live Beats mit einem Hauch von Melancholie in den Adern wegen den noch wenigen verbleibenden Momenten des Festivals, das sich unaufhaltsam dem Ende neigte. Ich bin gespannt, was das kommende ELLA 2015 bringt.

 

 



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