Ausgangszene Schweiz

Review Garden Club

Die Anfahrt

“Du erzählst intime Dinge von mir, stellst mich bloss, etcetera etcetera. Ich will dich nicht zu meinen Freunden mitnehmen, basta!”, sagte meine liebste Mitbewohnerin an diesem Abend zu mir. “Dann bin ich denen wohl nicht gut genug“, dachte ich mir, zündete mir einen Joint an, und wartete in Illnau auf den nächsten Zug. Es kam dann doch anders, denn meine Mitbewohnerin plagte das schlechte Gewissen und ich nahm mir vor, an dem Abend mal die Erwachsene zu spielen.

Das Essen war mexikanisch und lecker, der erste Fleck auf das zuvor
weisse Tischtuch bereits bemacht, und die Biere und der Prosecco
brannten gemütlich auf meiner Zunge. Etwas betrunken war ich
bereits, doch wir gingen ja an die Gay Revolution, also der Revolution
von Homos in der Stadt Winterthur. Der Club befand sich neben dem
ebenfalls bekannten Bolero und anderen Ausgehstetten, gut gelegen neben
dem Bahnhof Winterthur. Eine Treppe führte hoch zur Eingangskasse.

Garden Club
Mir fiel als erstes die Grösse der Location auf: zwei Stockwerke umfasst der Garden Club, unten gab es eine Bar, Sitzplätze, eine Bühne und andere erhobene Dinge, wo
darauf getanzt werden kann, alles in einem Ibiza Stil, fröhlich und bunt kam
mir die Szenerie vor. Die Leute waren durchmischt, 60% Männeranteil, die
Frauen sehr jung, verschiedener Nationalitäten, viele Bisexuelle oder feminin
wirkende Frauen. Der Rest war auch dort. (Anm. der Redaktion: Der Rest ist
das an DJ Marypartys verkehrende Frauensegment).

Der Rest oder bin ich auch so eine?
Trinken, trinken, trinken. Da kam Lust auf, auch mal eine Zigarette rauchen zu gehen,
was einfach möglich war, denn oben war ein Fumoir (Pluspunkt). Leider wurde
dort aber grauenvolle Musik gespielt (Trance der 90er Jahre?). Ob es daran lag, dass sich alle die Kante gaben im Garden Club,
und maximal mit den Füssen oder Schultern zum Takt wippten?
Erst gegen 1 Uhr in der Früh kam etwas mehr Stimmung auf, die Musik wurde besser und ich war blau. Plötzlich sah ich die beste Ausgangsfreundin meiner eben Verflossenen.
Wie von einem Blitz getroffen horchte ich auf. War sie etwa auch hier?
Da ich sie unter der Devise „aus den Augen aus dem Sinn“ aus Facebook und Purplemoon gelöscht habe, wusste ich nicht zu 100 Prozent, wo sie verkehrte. Dummerweise hatte Rosalinde, die ich immer noch liebte, ein Date dabei. Und ihr Date die Hand an dem Arsch, der vor ein paar Wochen noch exklusiv vergeben war. An mich! Scheisse, die Eifersucht und das Gefühl, versagt zu haben, kamen in mir auf.

Turbulente Zeiten
Dann stand eine vor mir, die ich nicht kannte, doch sie mich. Und mich beleidigte.
Erstens: Ich sähe scheisse aus. Vor zwei Jahren wäre ich noch eine hübsche Frau gewesen. Jetzt aber nicht mehr. Das läge ihrer Meinung daran, dass ich zu viele Drogen konsumieren würde.

Pustekuchen! Die war wohl im falschen Film. Vor zwei Jahren war ich auf Drogen. Die
ganze Zeit! Und nun seit über einem Jahr sauber. Dass ich scheisse aussehen würde, nahm ich etwas persönlich.

Und los!
Ich schlag sie, gehe voll auf sie los, haue ihr eine in ihre Hüfte rein, sie geht zu Boden, ich stürze mich auf sie, sie wehrt sich, verliert Haare.

Jemand geht zwischen uns, ich bin verdeckt, sehe nicht, dass sie von der Seite auf mich zukommt, und mir richtig eine
auf meine Fresse haut. Ich blute. Scheisse, ich bin gefallen, mein Kopf dröhnt.

Und weg
Danach bin ich heim. Von der Party keine Ahnung. Die Musik war ok, der Club etwas zu gross,
als ich gegen 3.30 den Schlüssel zum Auto holen ging, war kaum mehr jemand anwesend.
Ich glaub die Party war mässig. Hübsche Frauen: 3-10 an der Zahl. Alles in allem ein zugedröhnter Abend. Wie ich um Herrgotts Willen ner dämliche Bitch eine reinschlagen konnte, deren Meinung mir egal sein sollte, weiss ich nicht. Ich denke, es hat was mit Rosalinde zu tun.
Und mit der Tatsache, dass eine Hand, die nicht meine war, auf ihrem Arsch lag. Am nächsten Tag aufzustehen war die Hölle. Das mit dem Erwachsen spielen hat wohl nicht ganz geklappt.



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3 Comments

  1. SC
    11. Oktober 2012 at 17:15

    Reichlich cocky Christine (Ehm: ist das dein richtiger Name? Irgendwie passt er nicht zu dir, Aber was wir unseren Eltern nicht alles so verzeihen, gell ?!) ! Da schlägt man gleich zu wenn jemand eine Blöde hat? Dann könnte ich auch jeden 2. Tag dem Spiegel die Fresse polieren – wenn dieser nur eine hätte. Blah, egal. Gibt Wichtigeres. Dann siehst du grad nicht blendend aus. Na und? Geht auch vorbei. Es gibt Make-up, Sonnenbrillen, usw. Musst ja nicht grad dafür sorgen, dass es noch schlimmer wird  Take the effing high road. Das kann die ja wo was von EGAL sein, was eine Unbekannte zu berichten hat. Sei doch stolz, dass du seit einem Jahr nicht mehr auf Drogen bist (Wart, halt – du erwähnst einen Joint. Okay, nicht ganz drogenfrei. But, THC, ist ja auch eher als = Tabak zu verstehen. Ohhhh, Spacecooookies spring to my mind. Aber lassen wir das!)

    Das mit dem Aussehen kommt schon gut. Ausser …. was soll das mit dem Heimfahren nach den Bieren und Prosecco? Auch wenn das Gefährt ein einigermassen unfallüberlebares, germanisches Fabrikat war (war es das ? – keine rhet. Frage).

    Mexikanisch ist gut. Aber wieso mit Prosecco? Da muss doch eine richtige Margarita her. Und Bier: very unlesbianchic.

    Die Dunkelhaarige auf dem Bild ist nett. Aber Rosalinde sieht bestimmt nicht so aus …

  2. 15. September 2012 at 7:59

    *hehe*

    schlimmer geht immer :)

  3. mirjam
    11. September 2012 at 8:40

    ich würd mal sagen, der beste moment diesen blog aufzuhören, bevor man so einen müll veröffentlicht.

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