Lesbische Filme

Katherine Brooks – Große Persönlichkeit hinter der Kamera

„Loving Annabelle“, ein Film der zwar begeistert, aber viel zu alt ist, als dass man noch darüber schreiben dürfte. Die Frau, die hinter diesem Film steht, ist ein Portrait allerdings allemal wert. Regisseurin und Aktivistin Katherine Brooks steht nämlich niemals still.

 Mein ganz persönliches Idol.

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Von Reality-TV das keines ist und Dokus, die ans Herz gehen

Ein Filmstar hinter der Kamera

 Aufgewachsen im ländlichen Louisiana ist sie immer wieder angeeckt: Katherine Brooks. Ein starker Charakter der schon in jungen Jahren ganz besonders ist und immer wieder auffällt. Verstohlen von dem einengenden Kleingeist ihrer Umgebung und mit einem großen Traum macht sie Katherine mit 16 Jahren auf den Weg nach Hollywood.

Nur mit den Kleidern, die sie am Leib trug, und ein paar Dollar in der Tasche, verbringt sie ihre erste Nacht im Auto. Es klingt, als wäre es großes Glück, dass Katherine Brooks es dann zum Film geschafft hat, doch für die gläubige Buddhistin ist es viel mehr als das. Ihre Karriere beginnt branchenüblich in einer eher verrufenden TV-Szene: Reality-TV. Doch Katherine macht aus allem das Beste. Leidenschaftlich führt sie Regie bei „The Osbournes“, „Nick and Jessica“ und „The Simple Life“. Immer wieder wird sie ausgezeichnet, doch am Ziel angekommen ist Katherine zu dem Zeitpunkt noch lange nicht.

„I stopped making reality-TV, when it stopped being real“ – „Ich habe aufgehört „Reality-TV“ zu machen, als es aufgehört hat echt zu sein“

Die harte Arbeit formte die junge Filmemacherin zu einer Frau, die sich durchsetzen kann und kämpft, wenn es darauf ankommt UND sie brachte genug Geld ein, mit dem sich Katherine ihre ersten freien Projekte realisierte. Wie ein frischgeborenes Rehkitz stolziert Brooks durch ihren ersten veröffentlichten Filmversuch „Dear Emily“, in dem sie selbst die Hauptrolle übernommen hat.

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Der Film ist für Katherine mehr als ein Experiment. Er bietet der innerlichen immer noch sehr unsicheren jungen Frau das erste Mal ein Sprachrohr. Katherine Brooks thematisiert eine lesbische Liebe und macht sich selbst sensibel. Die offene und ehrliche Art der Darstellung ist Katherine Brooks Sprungbrett. Es folgen Preisverleihungen, Interview und der erste kleine Medienrummel um das junge Talent aus Louisiana. Aber das hat noch lange nicht gereicht.

Der ganz große Erfolg – „Do I make you nervous“

2006 veröffentlicht Brooks ihren bisher größten Erfolg. „Loving Annabelle“ ein gekonnt inszeniertes Liebes-Drama über eine romantische Affäre zwischen einer Schülerin und – na klar- der Lehrerin. Eine immer wieder gerne aufgegriffene Kombination, in diesem Fall, nach dem Klassiker „Mädchen in Uniform“. Treffender als mit Diane Gaidry und Erin Kelly hätte Brooks ihre Hauptrollen nicht besetzen können. Erin Kelly, die sie bereits aus einem vergangen Kurzfilm (Finding Kate) kannte und Diane, die sie zufällig über ein Casting gefunden hat, sollten ihr bis heute als Freundinnen zur Seite stehen. Wenn Künstlerherzen auf einer Welle schlagen, dann hat das viel zu bedeuten.

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“Loving Annabelle was a labor of love. I wrote the script while traveling the world working on reality shows to pay my bills. While crews would be off sharing a drink after wrap, I’d be huddled in my hotel corner with Cocteau Twins playing on my computer while I wrote. It took five years to put it together. It all started when I saw Erin Kelly (Annabelle) in the audience of a play I went to see. For years we worked on the character together, developing her especially for Erin to play—much of the dialogue is from us work-shopping it together. Diane Gaidry (Simone) then came on board to play opposite Erin.“

Ein Erfolgsfilm, der in über 5 Jahren geschrieben und in nur 3 Wochen gedreht wurde. Merken tut man das allerdings nicht: In den Bildern steckt so viel Liebe zum Detail, dass man dem Film nur gerecht werden kann, schaut man ihn öfter als ein mal.

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Was der Erfolg mit sich bringt

Katherine Brooks ist der ganz große Durchbruch gelungen. Der Film geht weltweit Millionen Male über die Verkaufstheken und wird noch öfter online gestreamt. Was dabei auf der Strecke bleibt ist die Filmemacherin selbst. Erfolg und Stress reißen an der zerbrechlichen Seele. Erfolg macht eben nur oberflächlich glücklich. Katherine Brooks fühlt sich allein. Hals über Kopf stürzt sie sich in Aktivismus und Engagement. Arbeiten um sich selbst zu vergessen – zu oft geht das gut. In ihrer Arbeit für Tiere bei PETA findet sie eine neue Erfüllung. Der Kampf für die LGBT-Szene ist bis heute ihr ständiger Begleiter.

Aber Katherines Psyche und Körper sagen: Stop! Als die Ablenkung nicht mehr reicht ist er auf einmal da: Der absolute Zusammenbruch. Katherine stürzt in eine Medikamenten Abhängigkeit. Die Abwärtsspirale treibt Katherine ins Krankenhaus. Dort muss sie sich einer Operation unterziehen. Ihr wird bewusst: Ich bin einsam. Ein Moment, den viele von uns wohl kennen. Eine plötzliche Leere, die uns fragen lässt, wer wir sind, was wir machen und warum verdammt? Doch Brooks wäre nicht die starke Frau, die sie ist, wenn sie nicht auch aus dieser Misere das Beste machen würden. Sie konfrontiert ihr Facebook-Netzwerk mit ihren Gefühlen.

Eine Idee wird geboren – Face 2 Face

„Wie kann ich XX Facebook-Freunde haben, aber seit 1 Woche keine Umarmung bekommen haben?“, fragt sie. Die Geburtsstunde einer neuen Filmidee. Sie postet einen Aufruf: „The first 50 to say yes, I will come and meet you on camera“. Eine wahnsinnige Idee. 50 teilweise komplett fremde Leute, 50 verschiedene Städte in Amerika und 11.000 Meilen Road-Dokumentation – als Leitfaden Katherines eigene Geschichte und 50 ganz verschiedene Persönlichkeiten in Begegnung mit dieser.

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Finanziert wurde das Projekt sehr erfolgreich über eine Kickstarter Kampagne, in deren Rahmen ihre Fans innerhalb kürzester Zeit über 58.000 Dollar spendeten. Der DVD Release am 14.05. wird zeigen, was die Emmy Award-Gewinnerin mit dieser Unterstützung auf die Beine gestellt hat.

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Ich freue mich schon jetzt und bin sicher, dass einige Tränen fließen werden.

“A remarkable film” – Huffington Post

“Katherine Brooks has an organic visual style that allows her work to be quietly powerful and boldly energetic.” – LA Weekly

“Impressive . . . It speaks to Brooks’ ability to connect with people that the ‘friends’ open up to her so quickly. . . takes us to places we never expect to go.” – The Los Angeles Beat

“Katherine Brooks dishes on The Osbournes, celebrity drug use, reality TV and Face 2 Face” – The Huffington Post

Wie viele Facebook-Freude habt ihr? Und wie viele davon sind regelmäßiger Bestandteil eures Lebens? Habt ihr vielleicht sogar „Freunde“, die ihr nur online kennt?



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