Lifestyle & Beauty

All i want for christmas

Der Dezember steht kurz vor seinem großen Finale. Es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Die Weihnachtsmärkte quellen über vor Leuten, die Kaufhäuser platzen aus allen Nähten – wenn auch eher vor Weihnachtsaktionen und bunter Werbung. Überall wird uns das perfekte Weihnachtsgeschenk angepriesen, mit dem wir unsere Liebsten auf jeden Fall glücklich machen. Dieses Produkt sollten wir definitiv kaufen, weil wir ohne es nicht mehr leben können. Wir, als Konsumenten, werden überflutet mit der Masse an Angeboten und Präsenten. Aber was wollen wir und unsere Liebsten wirklich?

Bettie Page

Wer die Wahl hat, hat die Qual
Genau diese Frage stelle ich mir jedes Jahr wieder. Ich weiß nicht warum, aber die passenden Geschenke
fallen mir stets kurz nach Weihnachten ein. Leider notiere ich sie mir meistens nicht, deshalb steh ich
jedes Jahr wieder vor derselben, quälenden Frage nach dem perfekten Geschenk. Allen, denen es so geht
wie mir: Herzlichen Glückwunsch.
Grundsätzlich mangelt es mir nicht an Ideen, sondern an Entscheidungsfreude, eine davon zu wählen, denn
es könnte ja noch ein besserer Einfall kommen. Oder was ist, wenn meinen Liebsten – und vor allem meiner
Liebsten – das Geschenk nicht gefällt? Meine Eltern sind schon öfters mit langweiligen oder interessanten Geschenken beglückt worden, wenn frau auf 24 Jahre Beschenkungsgeschichte zurückblickt. Aber bei der Freundin/Partnerin einen Fauxpas beim Schenken zu begehen!? Das kann ganz schön niederschmetternd sein.

Am schlimmsten sind die sogenannten Verlegenheitsgeschenke. Sicherlich möchten wir jedem, den wir gern
haben, genau das Passende schenken. Doch es gibt immer wieder diese Ausreißer, bei denen wir nicht wissen, was wir schenken sollen. Verlegenheitsgeschenke haben meistens keinen Bezug zur Person. Klar mag jede Frau Beautypräsentkörbchen, aber sie merkt eben auch gleich, dass sich um ihr Geschenk nicht wirklich Gedanken gemacht wurde. (Ausgenommen sind natürlich Frauen, die mehr Zeit im Badezimmer verbringen als im Rest ihrer Wohnung.) Ein weiteres sehr beliebtes Verlegenheitsgeschenk sind Socken. Tatsächlich werden in einigen Familien
noch immer Socken als Notfallplan für Alles verwendet:
„Mit Socken bekommst du keine kalten Füße.“  Ist logisch.
„Ich habe gesehen, dass deine Socken Löcher haben.“ Gut beobachtet.
„Schau dir doch mal diese schönen, bunten Socken an.“ Bunt ja. Schön, eher nicht.
„Ich habe mit Stricken angefangen“. Hurra. Das ist der Anfang vom Ende. Bald folgt bestimmt der selbst
gestrickte Pulli.
Meistens hört man diese Sätze innerhalb der Familie und ich frage mich immer wieder, wie es dazu kommen
kann. Dieses Mysterium wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Oder kann es mir jemand von euch beantworten?

Über ein Verlegenheitsgeschenk freuen sich beide Seiten meistens nur mäßig, denn oft werden sie als diese
gleich nach dem Auspacken enttarnt. Dann kommt diese unangenehme Stille auf. Der Schenkende wird mit einem kurzen Danke abgespeist und ist dann auch nicht glücklich. Wäre es also besser, nichts zu schenken?
Meine Antwort liegt bei einem ganz eindeutigen Ja. Das schont den Geldbeutel und die Nerven.

Ich schenke dir
Ich liebe es, mir Gedanken über das Schenken zu machen. Ich überlege, was zu der Person passen könnte und was sie mir in der letzten Zeit erzählt hat. Ab und an suche ich auch nach Andeutungen in der Vergangenheit. Hat meine Freundin während des letzten Stadtbummels auf irgendwas ein Auge geworfen? Schwärmt sie von einer bestimmten Sache?
Das alles zu beachten ist schon mal ein guter Weg, um das passende Weihnachtsgeschenk zu finden, denn frau will an Weihnachten ja immer das breiteste Lächeln auf die Lippen der Beschenkten zaubern. Mein größtes Anliegen ist das Geschenk an meine Freundin. Da diese Art von Präsent  am schwierigsten ist, möchte ich euch ein paar Ideen zukommen lassen, welche ihr Ziel nicht verfehlen. Die Mission lautet: glücklich machen und für eine Überraschung sorgen.
Und dies sind meine Top drei der besonderen Geschenke für Weihnachten.

Auf Platz drei hält sich dauerhaft das Selbstgemachte. Wenn ihr schon eine Zeitlang mit eurer Liebsten zusammen seid, bietet sich ein Erinnerungsbüchlein an. Was zunächst ein bisschen schnöde klingt, muss es nicht sein, wenn ihr ein fetziges Thema wählt. Ihr hattet eine schräge  Selfies-Session? Ihr wart gemeinsam
im Urlaub? Oder fotografiertet einst, wie sich eure Haustiere kennenlernten? Ihr könnt die Büchlein mit flotten Sprüchen und echten Erinnerungsstücken aufpeppen, irgendwo finden sich sicher aufgehobene Kinokarten oder Kassenzettel vom gemeinsamen Ausflug ins Café.
In der heutigen Zeit sammeln wir die meisten Bilder auf dem Computer. Aber wer setzt sich schon mit einem
Kakao im Kerzenschein vor den Bildschirm und scrollt den Urlaubsordner durch? Die Festplatte muss nicht
mal kaputtgehen, damit diese Bilder niemals wieder beachtet werden. Doch so ein süßes Büchlein zieht man gern wieder hervor. Und umso älter man wird, umso schöner ist es, in ihm zu blättern.

Platz zwei macht viel Spaß, aber auch ein wenig mehr Mühe. Was haltet ihr davon, eine Schnitzeljagd zu verschenken? Damit könnt ihr eine Menge Eindruck hinterlassen. Als meine Freundin und ich frisch zusammen waren, hat sie mir eine Schnitzeljagd quer durch die Stadt geschenkt.
Die Schnitzeljagd begann bei mir im Wohnheim. Das Einzige, was ich wusste, war, dass ich mich Nachmittags
in meinem Zimmer aufhalten und mir etwas Schickes unter meinen Wollmantel anziehen soll. Um Punkt 16 Uhr
bekam ich eine SMS, in der stand, ich solle die Stockwerkstür öffnen. Als ich dies tat, standen zwei gute
Freunde vor mir und begrüßten mich freudig. Dabei hatten sie einen selbst gemachten Kuchen. Sie erklärten
mir, dass das „Kuchenessen mit guten Freunden“ die erste Station sei. Nach dieser Überraschung gaben sie
mir einen Zettel, der mich zur zweiten Station führte. So begann die wilde Schnitzeljagd durch München.
Meine Freundin  hatte die Schnitzeljagd selbst organisiert, einige meiner Freunde, aber auch mir völlig
fremde Barkeeper waren mit eingebunden, und am Schluss endetet die Jagd in einem schicken Lokal.
Wer sich keine ganze Schnitzeljagd durch die Stadt ausdenken will, der kann auch ein Spiel durch die
Wohnung planen. Ich kann euch sagen, so was bleibt auf jeden Fall in der Erinnerung. Mein Schnitzeljagd ist
schon fünf Jahre her, und ich liebe es, von ihr zu erzählen und mich daran zurückzuerinnern.

© Frank De Mulder

Platz eins ist das einfachste Geschenk. Frau braucht nicht mal viel Geld, denn es geht darum, sich selbst
zu verschenken. Kerzenlicht, Schokofondue, ein paar aufregende Spielchen, und vielleicht traut ihr euch
auch an eine heiße Striptease-Einlage? Die erotische Selbstinszenierung gefällt nicht nur der Freundin,
sondern auch einem selbst. Alles ist erlaubt, solange es beiden Spaß macht und frau sich wohlfühlt.
Immerhin ist Weihnachten.

Manchmal verlieren wir den Durchblick in dem ganzen Weihnachtstrubel, zwischen Werbung und Weihnachtsgeld
und allgemeinem Wahnsinn. Wir verirren uns im Chaos von Geben und Nehmen. Doch gerade in dieser Zeit dürfen
wir innehalten und uns zurückbesinnen – und das nicht erst, wenn das Papier zerrissen und die Gaben
ausgepackt sind. Wir brauchen nicht das teuerste und größte Geschenk von allen. Denkt daran, was ihr selbst
mögt: Macht nicht grundsätzlich das am meisten Freunde, von dem wir spüren, dass es von Herzen kommt?



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2 Comments

  1. 25. Dezember 2013 at 12:09

    Es ist natürlich kein MUSS sich etwas zu Schenken.
    Jedem das Seine. ;-)

  2. Ulle
    23. Dezember 2013 at 13:45

    Warum genau muss man sich Weihnachten was schenken?
    Komischer Brauch. Wir schenken uns nichts.
    Meine Frau ist sowieso das größte Geschenk.

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