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Review: PRIDE 2010 in Zürich

Pride Festival

Ja, das war sie, die Pride 2010 in Zürich. Sie war nicht ganz so pompös wie die Europride letztes Jahr, doch das hielt die homo- und bisexuellen SchweizerInnen nicht davon ab, sich zusammenzuschließen und für mehr Toleranz und Akzeptanz zu demonstrieren. Es fanden sich mehrere Tausend TeilnehmerInnen in Zürich ein, um der community ein Gesicht zu geben. Anders als es der Eindruck manchmal vermitteln mag, ist die PRIDE ein politisches Event und so ging es vor allem um politische Forderungen, insbesondere die des Vereins Familienchancen, welcher am 15. Juni 2010 eine Petition mit 18’000 Unterschriften in Bern einreichen wird.

Doch nach all dem Politisieren musste auch der Feierlaune Rechnung getragen werden und so konnte das bunt gemischte Volk unter zahlreichen Locations und Parties auswählen. Es wurde lange und ausgiebig gefeiert.

Demonstration vom Samstag, 6. Juni

Die Stimmung war aufgebracht, anregend, aber auch etwas nervös. Tausende Aktivistinnen und Aktivisten trafen sich um 13.00 auf dem Hafendamm Enge. Farbige Ballone leuchteten vor dem strahlend blauen Himmel. Es herrschte Hochspannung. Auf dem Parkplatz vor dem Acqua war kaum Platz für die DemonstrantInnen. Trotzdem war man versucht, sich zu fragen, wo denn all die Leute vom letzten Jahr seien. Vielleicht im Osten…Dort brauchen sie ja auch jede Unterstützung.

Die Politiker sprachen sich für eine weitere und bessere Integration Homosexueller in die Gesellschaft aus. Besondere Beachtung wurde jedoch Eva Kaderli vom Verein Familienchancen zuteil, die sich für die Gleichstellung von homosexuellen Paaren mit Kinderwunsch und Kindern einsetzen und zu diesem Zweck seit geraumer Zeit Unterschriften sammeln. Inzwischen gibt es ca. 6000 Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen und leben.

Familienchancen fordert unter anderem:

– die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit Ehepaaren in Bezug auf Elternrechte und Adoption;

– die rechtliche Gleichstellung von Kindern, die in eingetragenen Partnerschaften aufwachsen, mit Kindern, die in Ehegemeinschaften aufwachsen;

– eine Ausgestaltung des Adoptionsrechtes, welche auf Interesse und Wohl des Kindes abstellt, und nicht auf den Zivilstand und die sexuelle Orientierung der adoptionswilligen Personen und Paare. (Quelle: www.familienchancen.ch; Stand 06.06.10)
Die Parade selbst war farbenfroh und leichtfüssig. Eine Teilnehmerin erklärte,  es gehe darum, sich zu zeigen. Vorbild zu sein. Ein Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung zu fordern, ein Zeichen zu setzen. Tausende Schaulustige und Zuschauer, die neugierig auf den Event sind, könnten so sehen, dass homosexuell sein, nicht schräg sein bedeutet. Und wenn durch die Pride auch nur eine Zuschauerin animiert werden würde, nächstes Jahr, out of the closet, mitzulaufen,  wäre dies ein gewonnenes Leben.


Turbinenplatz

Auch dieses Jahr wurden auf dem Turbinenplatz Food-Stände, Stände von Organisationen und Bar-Zelte aufgebaut. Die Vielfalt der Stände zeigt uns, was es eigentlich schon alles gibt für Homo- und Bisexuelle – Reisebüros, Schmuckshops, ein Verein der Eltern und Freunde von Homo- und Bisexuellen, Schulprojekte, schwule und lesbische Polizisten, die sich zusammenschliessen, Unigruppen usw.
Auf der grossen Hauptbühne performten verschiedene Künstler und unterhielten die Menge auf dem Platz – sei es musikalisch oder mit Ansprachen. Die Stimmung war ausgelassen fröhlich, was wohl auch etwas mit dem Wetter zu tun hatte. Noch um 23:00 war eine riesen Menschentruppe auf dem Turbinenplatz versammelt um den lauen Sommerabend zu geniessen.

better than chocolate and ladybumb @ Laborbar

Als sich die Menschenmenge auf dem Turbinenplatz auflöste, zogen einige weiter in die Laborbar an die better than chocolate and ladybumb Party. Die 30.- Eintritt schmerzten im Portemonnaie, aber der geile Sound und die hübschen Mädels an der Party liessen einen dies schnell vergessen. Eigentlich gibt es gar nicht viel zu dieser Party zu sage, ausser: Tolle Party, toller Sound, tolle Mädels!

Auch wenn wir mit der diesjährigen Pride die TeilnehmerInnen- und ZuschauerInnenzahlen der Europride des letzten Jahres nicht erreichen konnten, haben wir doch für unsere Rechte demonstriert und ein Zeichen gesetzt – für uns!



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