Dating GuideKommentar / Rezension / Kolumne

Bist du homo bi? Oder hetero bi?

Datingdschungel Part 1

Kate Perry – I kissed a girlI kissed a girl – I liked it

Erst kürzlich habe ich meinen Master in Mergers & Acquisitions in the field of woman mit summa cum lauda bestanden. Mit diesem Diplom in der Tasche habe ich mich auf einer Internettplattform nach aussergewöhnlichen Frauen erkundigt und innerhalb mehrerer Stunden bin ich auf 20 interessante Profile gestossen. Liebe kleine Lesbenwelt, wie viele waren davon lesbisch und wie viele bisexuell?

Die Statistik ernüchtert. Von 20 süssen Frauen waren ganze 16 bisexuell und bloss 4 lesbisch. Ein Grund mehr, um sich mit dem Phänomen Bisexualität etwas genauer zu befassen.

Dazu ein Beispiel. Im Laufe meines wieder sehr jungen Singledaseins habe ich an einer Party eine zarte Sie kennen gelernt und sie mehrmals getroffen. Sie, noch ziemlich jung und naiv, war seit kurzer Zeit in der Lesbenszene. Summa summarum hat mein bester Freund gemeint, sie sei wohl ne heterosexulle Lesbe und als sie mir noch unserer ersten gemeinsamen Nacht einen Korb gab, habe ich nachahnen können, was er wohl damit gemeint hat.

Heterosexuelle Bisexuelle sind Freude wie Graus zugleich. Sie mögen schön sein, man kann auch viel Spass mit ihnen haben, doch nie sollte man sich in eine verlieben!! Doch wie unterscheidet man eine richtig Bisexuelle von einer heterosexuellen Bisexuellen?

Nun mal einige Hinweise, die Aufschluss geben können. Heterosexulle Bisexuelle sind wenn überhaupt nur in ihrem engsten Freundeskreis geoutet und selten in ihrer Familienumfeld. Vor allem machen sie sich nicht so viele Gedanken um ein Outing und mögen es, mit Freundinnen im Heteroausgang rumzumachen. Manche von ihnen haben auch lange Fingernägel *auweia*, sie sind meistens sehr offen und zugänglich, doch bleiben stets etwas “bedeckt“, wenn es um ihre emotionalen Schwächen geht. Sie zeigen sich stets selbstbewusst und selten verletzlich. Oftmals haben sie parallel zu ihren Frauengeschichten auch einen Freund und haben das Bild von Familie, Haus und Hund im Kopf. Sie wirken sehr angepasst und empfinden Butches als etwas sehr abstossendes.

Nun zu den Charakteristika homosexueller Bisexuellen. Sie sind meistens breit geoutet und pflegen einen homosexuellen Freundeskreis. Ihre Fingernägel sind kurz, sie haben bereits Beziehungen zu Frauen gehabt oder können sich gut vorstellen, über eine längere Zeit mit einer Frau zusammen zu sein. Sie gehen weniger schnell auf erotische Abenteuer ein als die heterosexuellen Bisexuellen, die fast ausschließlich nur den sexuellen Kontakt zum eigenen Geschlecht suchen. Die homosexuellen Bisexuellen verstehen Butches und hinterfragen die Rollenbilder in der Gesellschaft.

Die Frau, die vor kurzer Zeit neben mir aufgewacht ist, war eher ersteres. Ihr nachträgliches SMS, sie wolle nur diese Erfahrung mit mir sammeln, für mehr hätten wir keine Gemeinsamkeiten, zeigte klar und deutlich, dass sie wohl nicht soweit war, sich auf eine Frau einzulassen. Eine heterosexuelle Bisexuelle lebt weiter in ihrer Scheinheterowelt und erwartet von ihrem Gegenüber meistens auch, dass sie den männlichen, aktiven Part übernimmt, sie zum Essen einlädt, ihr die Türe aufhält etc. Ein Tipp an dieser Stelle: Fragt die Angebetete, was sie sucht. Wenn sie rein auf Sexsuche ist, dann wisst ihr, was ihr erwarten könnt und was nicht. Wenn eine Frau es nicht weiss, dann lasst besser die Hände davon. Man verbrennt sich nicht bei Frauen, die spielen, sondern vor allem bei Frauen, die nicht so genau wissen, was sie möchten und ihre Meinung schnell ändern. Doch das liegt nicht an der sexuellen Ausrichtung, wie wir alle wissen!

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6 Comments

  1. 13. Mai 2019 at 15:09

    Hi Sylvie

    Danke für dein Feedback. Ich freue mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat.

    Schönen Tag

    Chantal

  2. sylvie
    11. Mai 2019 at 14:18

    Dein Artikel hat mir gut gefallen und mich auch noch amüsiert. Bei 60 Geschlechtsidentitäten (Facebook) und dazugehörigen Varianten von Sexualität fand ich ist es doch klar und deutlich und amüsant ;-)

  3. 12. November 2018 at 20:59

    Wenn du bessere Beiträge für uns schreiben willst, bist du herzlich eingeladen. Melde dich, Chantal

  4. 12. November 2018 at 20:50

    Danke für deine Kritik. Gerne kannst du deine eigene Liste,die für dich stimmt uns zustellen, wir werden sie veröffentlichen. Viel gute Ideen dir wünschend, Chantal

  5. Jessi
    8. Oktober 2018 at 15:02

    Ich schliesse mich Lilitus Kritik an. Wer selbst nicht in stereotype Kategorien eingeordnet werden möchte, sollte dies auch nicht mit anderen tun. Das ist eine Frage des Respekts.
    Und dass die Länge der Fingernägel darüber Auskunft geben sollen, ob eine Frau es ernst meint oder nicht, ist ja wohl ein Witz, oder?

  6. Lilitu
    21. September 2012 at 0:23

    Mir ist klar, dass das ein homonormativer Blog ist, trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass die Begriffe “homo bi” und “hetero bi” meiner Meinung nach sehr unglücklich gewählt sind. Angenommen, sie wären logisch verwendbare Mitglieder der deuschen Sprache, dann müsste ein heterosexueller Mann die von euch eingeführte Terminologie gespiegelt übernehmen und de facto denselben Artikel schreiben können, nur eben “homo” und “hetero” vertauscht. Er könnte sich in dem Artikel über die homo Bisexuellen beschweren, die nur Sex, aber nie eine Beziehung wollen, und müsste mit den “homo Bis” von genau denselben Frauen schreiben wie ihr. Wo blieben denn aber die Bisexuellen, denen das Geschlecht einfach nur egal ist, die mit beiden längerfristig glücklich werden? Die keine Präferenzen haben und damit dem Begriff der Bisexualität am nächsten kommen? Die würden von der Terminologie nicht erfasst, weggeschwiegen. Das sollte nun wirklich nicht sein.

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